Eine Schule in der Mosaiklandschaft Dötra

Im September wurde ein Umweltbildungs-Pilotprojekt auf der Alpensüdseite durchgeführt. 19 Schülerinnen und Schüler sowie 2 Lehrpersonen der Sekundarschule Reinach (BL) nahmen daran teil. Das sonnige Hochplateau von Dötra, in der Nähe des Lukmanierpasses, wurde als Stützpunkt gewählt. Von da aus erreicht man innert kürzester Zeit zahlreiche Biotope von nationaler Bedeutung und die gastfreundliche Dötra-Hütte bietet sich als Unterkunft optimal.  Der Einsatz wurde von 2 Einsatzleitenden und einer Gruppe von 7 Zivildienstleistenden des Naturnetz Ticino begleitet.

Der Treffpunkt war beim ProNatura-Zentrum Lucomagno in Acquacalda. Die Schüler und Schülerinnen kommen nach einer fast 6-stündigen Fahrt pünktlich mit dem Bus an und werden vom Projektleiter Willkommen geheissen. Nach einer Stunde Wanderung auf einem Panoramaweg wird die Gruppe von den Leitenden des Landschaftsschutzprojektes und der Dötra-Stiftung begrüsst. Es folgte ein interessanter Vortrag über die Landschaften und Lebensräume, welche die Schüler und Schülerinnen in den folgenden Tagen kennen lernen werden. 

Eine kleine Erfrischung in der Dötra-Hütte ist genau das Richtige, um den Montag voller neuer Eindrücke und Erwartungen ausklingen zu lassen.

Für die Freiwilligen beginnt die eigentliche Arbeitswoche am Dienstagmorgen um 8.00 Uhr. Die Zivis haben den Arbeitsort bereits vorbereitet und sind schon im Einsatz. 

Eine Gruppe ist für die Säuberung der Trockenwiesen oberhalb von Dötra zuständig, wo im letzten Jahr Wacholder und Grünerlen, die in die Weiden eingedrungen waren, gefräst wurden. Die anderen gehen zum Laghetto, wo es um eine Schlagräumung geht, um eine Waldweide anzulegen. Die Arbeit wird in kleinen Gruppen durchgeführt, wobei immer mindestens eine erwachsene Person zur Aufsicht dabei ist. Bald rückt der (kleine) Altersunterschied in den Hintergrund und es wird auf Augenhöhe zusammengearbeitet. Die Rolle der Zivildienstleistenden ist ein Vorbild, das die Jugendlichen motiviert, sich zu engagieren und ihr Bestes zu geben. 

Die Mahlzeiten werden grosszügig von den Hüttenwarten zubereitet. Die Tage vergehen schnell und die Arbeit  geht zügig und mit einer positiven Stimmung voran. Selbst die schüchternsten Charaktere blühen auf. Am Donnerstagnachmittag wird eine Überraschung vorbereitet: Es werden Bäume gepflanzt und Pfähle eingeschlagen, die dem Braunkehlchen (Rote-Liste-Art) als Sitzstangen für die Jagd dienen werden.

Am Freitagmorgen ist die Woche bereits vorbei. Die Schüler machen sich auf den Weg zum Busbahnhof in Campra und kehren mit prägenden Erinnerungen an eine spannende und lehrreiche Woche nach Hause zurück. Nur die Zivis blieben in Dötra und beendeten hartnäckig die letzten Arbeiten.

Die interessante Erfahrung bestätigte die Erwartungen und lässt uns mit neuen Vorschlägen für die Umweltbildung im Tessin ins Jahr 2023 blicken.

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